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Menschen, Göttern gleich

Story:
Der Lokaljournalist Mr. Barnstaple fühlt sich von der Arbeit und seiner Familie völlig ausgelaugt. Deshalb bricht er heimlich ohne festes Ziel auf, um alleine Urlaub zu machen. Durch eine unerklärbare Erschütterung auf der Straße befindet er sich innerhalb von wenigen Sekunden zusammen mit anderen Reisenden in einem Paralleluniversum, auf dem Planet „Utopia“. Scheinbar sorgte ein wissenschaftliches Experiment für ein temporäres Portal, das die Menschen in eine andere Dimension zu den „Utopiern“ brachte.

Mr. Barnstaple und seine Artgenossen stellen schnell fest, dass die Bewohner von „Utopia“ ihnen gegenüber einen Wissensfortschritt von ungefähr 3.000 Jahren besitzen. Nicht alle Erdbewohner können sich mit den Errungenschaften der „Utopier“ anfreunden wie Mr. Barnstaple. Einige halten die „Utopier“ aufgrund der Abwesenheit von Gewalt und Krieg für verweichlicht. Als die unfreiwilligen Gäste dann auch noch auf eine Festung zur medizinischen Untersuchung gebracht werden, weil der Verdacht aufkommt, dass diese eine Krankheit auf „Utopia“ verbreiten, wollen sich die „Erdlinge“ gegen ihre Gastgeber auflehnen.

Meinung:
H. G. Wells‘ „Menschen, Göttern gleich“ 1927 („Men like Gods“, 1923) zählt sicherlich zu seinen satirisch stärksten Büchern. In spielerischer und humorvoller Art und Weise hält er seiner damaligen Gesellschaft den Spiegel vor Augen. Trotz besserer Erkenntnisse aus der Wissenschaft erweisen sich allen voran die Politiker als gewalttätige Kriegstreiber und egozentrische Nationalisten, so könnte man die Quintessenz zusammenfassen. Historischer Hintergrund für seine pessimistische Annahme dürfte der Erste Weltkrieg gewesen sein. Und auch in progressiven Institutionen wie dem „Völkerbund“ konnte der britische Schriftsteller keine goldene Zukunft sehen. Die Geschichte gab ihm leider recht. Nach dem Scheitern des „Völkerbunds“ kam bekanntermaßen der Zweite Weltkrieg. Hier beweist Wells einmal mehr seine visionäre Sicht.

In „Menschen, Göttern gleich“ zeigt Wells aber auch, dass die Menschen mit einem Paradies gar nicht umgehen könnten. Überall, so sein Menschenbild, wollen die Menschen Krieg anzetteln. Die Menschen erscheinen bei Wells‘ Roman in der Mehrheit als Karrikaturen: unflexibel, lernunfähig, stumpfsinnig, egozentrisch und rückständig. Sie sind verschlossen gegenüber fremden Kulturen, misstrauen pazifistischen Existenzen und können die Errungenschaften der „Utopier“ nicht nachvollziehen und die dahinter stehende Leistung nicht anerkennen.

Die Science-Fiction-Elemente treten numerisch hinter den utopischen Bestandteilen in „Menschen, Göttern gleich“ zurück. Der Name des Planeten ist ein Querverweis auf Thomas Mores Roman „Utopia“ von 1516. So steht Wells‘ Roman in einer langen Tradition gesellschaftlicher Paradiesvorstellungen.

Fazit:
Mit „Menschen, Göttern gleich“ gelang Wells ein parodistisches Meisterwerk par Excellence. Nie war der perfekte Gesellschaftsentwurf so humorvoll und ideenreich vorgetragen worden, wie von H. G. Wells.

Menschen, Göttern gleich - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

H. G. Wells
Menschen, Göttern gleich
Men like Gods

Übersetzer: Paul von Sonnenthal und Otto Mandl
Erscheinungsjahr: 2004



Autor der Besprechung:
Marco Behringer

Verlag:
dtv

Preis:
€ 9,50

ISBN:
9783423132428

352 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Fremde Dimension
  • Utopia als Planet
  • Satirisches Menschenbild
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 07.12.2009
Kategorie: Science Fiction
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