Der König auf Camelot

Der König auf Camelot

Der König auf Camelot

Story:

Er wird von allen Warze genannt. Doch dieser Warze ist großes bestimmt. Denn er wird eines Tages Excalibur aus dem Stein ziehen und als Arthur König von England werden.



Meinung:

Die Arthus-Saga ist eine der beliebtesten und meistinterpretiertesten mittelalterlichen Sagen überhaupt. Viele Namen und Begriffe sind in die Sprache übergewandert und haben sich dort festgesetzt. Eine Interpretation ist die von T. H. White, die jetzt vom Klett Cotta-Verlag in "Der König auf Camelot" gesammelt herausgebracht wurde.

Der Autor wurde 1906 in Bombay, Indien geboren. Sein Vater war Superintendent bei der indischen Polizei. Seine Kindheit war schwierig, da sein Vater Alkoholiker war und seine Mutter Emotional kalt. Seine Eltern trennten sich, als er 14 Jahre alt war. Er machte 1928 seinen Abschluss in Englisch am Cambridge-College und begann schließlich eine Karriere als Schriftsteller. Er verstarb 1964 an einem Herzfehler.

Die Kindheit von Arthur ist alles andere als einfach. Von vielen wird er nur "Warze" genannt und auch als eine solche behandelt. Doch dann ändert sich sein Leben, als er im Wald auf Merlin stößt. Und schon bald ist er es, der Excalibur aus dem Stein zieht und so König von England wird.

"Der König auf Camelot" ist ein wahrer Ziegel. Er umfasst 780 Seiten. Das heißt, den Leser erwartet einiges.

Dabei ist dies in Wahrheit eine Sammlung von vier verschiedenen Büchern, die sich jeweils mit einem verschiedenen Lebensabschnitt König Arthurs beschäftigen. Das erste Buch ist "Das Schwert im Stein", das fast heiter daher kommt und voller Humor ist. Das letzte hingegen ist "Die Kerze im Wind", die von dem herannahenden Krieg Arthurs gegen Mordred handelt.

Zwischen dem ersten und dem letzten Roman besteht ein riesiger atmosphärischer Unterschied. Ist der erste heiter und lustig, geht es im letzten düster und bedrohlich zu. Diese Entwicklung ist interessant zu lesen und wird auch gut geschrieben. Denn sie geschieht nicht auf einmal, sondern graduell, nach und nach.

Dabei ist natürlich der rote Faden die Entwicklung von Arthur weg von der "Warze", hin zu einem verantwortungsvollen König. Auch hier zeigt T. H. White großartige Leistung, denn es wirkt glaubwürdig. Bereits früh erkennt man Ansätze von dem König, der Arthur später sein wird.

Doch es gibt natürlich auch wichtige Nebenfiguren. Und was wäre ein Arthur-Saga ohne Merlin? In der Tat taucht der Zauberer auch in diesem Buch auf. Wobei er im ersten Teil vor allem als Comedy Relief dient, was vor allem daran liegt, dass er anachronistisch wirkt. Vieles von dem, was er macht tut und bei sich hat passt nicht zu der Zeit, in der der Roman stattfindet.

Man merkt dem Buch auch an, das T. H. White es unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs geschrieben hat. Vor allem im letzten Teil macht sich dies bemerkbar. Viele Aussagen, die dabei getroffen werden, stimmen nachdenklich. Es sind eindeutige Sätze, die gegen einen solchen Konflikt sprechen. Und sie klingen auch heute noch aufrichtig und wichtig.

Und deshalb ist dieser Roman ein "Klassiker" und ein "Splashhit".



Fazit:

T. H. Whites "Der König auf Camelot" ist eine Sammlung von vier Romanen, die der Autor geschrieben hat. Es handelt sich dabei um eine gelungene Neuinterpretation der Arthur-Saga, mit merklichen atmosphärischen Unterschieden zwischen den jeweiligen Bänden. So ist der erste Teil noch sehr locker und humorvoll, was vor allem an Merlin liegt. Doch der letzte ist dann ernst und nachdenklich und voller Aussagen gegen einen Krieg. Gelungen!