Die Tage, die ich mit Gott verbrachte

Die Tage, die ich mit Gott verbrachte

Die Tage, die ich mit Gott verbrachte

Story:

Das Leben eines Mannes verändert sich eines Tages, als er Gott begegnet. Gemeinsam unternehmen sie Ausflüge und reden miteinander. Doch was will der Schöpfer auf der Erde?



Meinung:

Der Titel von Axel Hackes neustem Werk klingt religiös. Er lautet "Die Tage, die ich mit Gott verbrachte" und ist seit einiger Zeit im Kunstmann-Verlag erschienen. Illustriert wurde der Band von Michael Sowa.

Der Autor wurde 1956 in Braunschweig geboren. Er besuchte die deutsche Journalistenschule und studierte politische Wissenschaften. Er arbeitete bei der Süddeutschen Zeitung, ehe er seit dem Jahr 2000 als Kolumnist und Schriftsteller aktiv ist. Zu seinen Werken gehört auch "Der weiße Neger Wumbaba".

Michael Sowa wurde 1945 geboren. Er schloss 1975 ein Kunstpädagogikstudium ab und ist seitdem als freier Maler und Zeichner tätig. So hat er unter anderem für das Satiremagazin "Titanic" gearbeitet.

Ein namensloser Mann kehrt eines Tages nach einer beruflich bedingten Abwesenheit zurück in seine Heimstadt und zu seiner Familie. Im Prinzip läuft alles seinen normalen, geregelten Ablauf, bis eines Tages ein alter Mann ihn davor rettet, von einem Globus erschlagen zu werden. Dieser entpuppt sich als Gott. Und gemeinsam mit diesem verbringt der Mann einige unvergleichliche Tage.

Die wichtigste Frage, die sich vorab bei diesem Buch stellt, ist, ob Axel Hacke sich für eine bestimmte Religion ausspricht. Klare Antwort: Nein, tut er nicht. Im Gegenteil: Man muss noch nicht mal gläubig sein, um diesen Roman genießen zu können.

Denn Axel Hacke schreibt eine Geschichte, die sowohl melancholisch, als auch humorig, als auch philosophisch daherkommt. Man wird beim Lesen ein Wechselbad der Gefühle durchleben. Und sich dabei durchaus wohlfühlen.

Dabei scheut der Autor sich nicht davor zurück, die großen Fragen zu stellen. Wieso? Wieso lässt Gott zu, dass so viele Menschen scheinbar sinnlos sterben. Die Antwort überrascht in ihrer Eindeutigkeit und ihrer Konsequenz. Denn Axel Hacke unterstreicht, dass auch eine Allmächtigkeit Grenzen hat.

Erstklassig ist dabei die Charakterisierung von Gott. Er lässt ihn wie einen Menschen wirken, der sich zu einer Auszeit entschlossen hat, und das Leben genießen will. Und dabei hat er dann spontan den Protagonisten quasi als Reiseführer ausgewählt. Wobei dann dessen Leben quasi durcheinander gewirbelt wird, da beide sich unbequemen Wahrheiten stellen müssen.

Interessanterweise fällt nie der Name des Erzählers. Axel Hacke vermeidet dies. Dadurch wirkt die Figur wie ein Jedermann, wie du und ich. Man setzt quasi automatisch seinen eigenen Namen ein und wird so zu demjenigen, der mit Gott spricht.

Dabei stellt sich die Frage, was es mit dem Protagonisten auf sich hat? Er scheint über gewisse Kräfte zu verfügen, wenn er so aus dem Nichts einen Büroelefanten erschafft. Wobei sich die Frage stellt, ob er nur Teil seiner Imagination ist oder ob er auch wirklich real ist. Eine Antwort darauf gibt es nicht. Aber die Szenen, in denen dieses besondere Haustier des Protagonisten im Mittelpunkt des Geschehens steht, sind grandios.

Was übrigens auch für Illustrationen von Michael Sowa gilt. Er schafft es das irreale real wirken zu lassen, wie zum Beispiel einem Hund mit Zigarette im Mund, dem eine Katze Feuer gibt. Sein Gott wirkt normal und entspricht gottseidank nicht dem Klischee eines Mannes mit Rauschebart.

Dieses Buch ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".



Fazit:

"Die Tage, die ich mit Gott verbrachte" ist ein wunderbarer Roman von Axel Hacke, mit Illustrationen von Michael Sowa. Der Roman schildert ein fiktionales Gespräch mit Gott, ohne jetzt für eine bestimmte Religion zu sein. Die Geschichte, die in diesem Buch geschrieben wird, ist melancholisch und humorig. Es werden die Grenzen der Allmächtigkeit gezeigt und der Protagonist bleibt namenslos. Die Illustrationen von Michael Sowa schaffen es, dem Irrealen so etwas wie Realität zu geben.