Imperium des Lichts

Imperium des Lichts

Imperium des Lichts

Story:

Das Imperium des Lichts herrscht über einen Großteil der bekannten Welt. Doch in seinem Inneren kriselt es. Der Kaiser ist todkrank. Und das einzige Gegenmittel befindet sich in den Händen des ältesten Feindes des Reiches!



Meinung:

Torsten Fink ist ein bekannter Fantasy-Autor. So hat er zum Beispiel die "Schattenprinz"-Trilogie geschrieben, die hier auf Splashbooks bereits besprochen wurde. Jetzt liegt mit "Imperium des Lichts" sein neustes Werk vor.

Das Imperium des Lichts ist eine Macht, die bereits über einen Großteil der bekannten Welt herrscht. Dank seiner disziplinierten und durchtrainierten Armee ist es bislang unbesiegbar gewesen. Doch gleichzeitig kriselt es im Inneren. Denn der Kaiser ist todkrank und er ist noch nicht bereit, seine Macht mit seinem Sohn zu teilen. Weshalb er auf ein außergewöhnliches Heilmittel hofft. Das einzige Problem ist, dass dieses Wundermittel nur bei seinem Erzfeind zu erhalten ist, der Herrin der Dunkelheit.

Eine Gruppe von Soldaten und Priesterinnen des Lichts soll sich ins Feindesland aufmachen. Geleitet wird es von dem jungen Offizier Aureus Moris, der ein überzeugter Soldat und Anhänger des Imperiums des Lichts ist. Doch schnell muss er feststellen, dass nicht alles so ist, wie es zu sein scheint. Und das auch das Licht dunkle Seiten hat.

Je mehr man "Imperium des Lichts" liest, desto deutlicher wird, woran sich Torsten Fink beim Schreiben orientiert hat. Als Vorlage für das titelgebende Reich dient ganz eindeutig das römische Imperium, zum Zeitpunkt seiner größten Ausbreitung. Vieles von dem was man liest klingt auch teilweise lateinisch oder nach römischen Sitten. So liest sich die Beschreibung von dem Werdegang der Priesterinnen des Lichts wie das, was man über die Vestallinen des römischen Imperiums weiß. Also, dass es sich um Jungfrauen handelt, die hoch verehrt sind.

Der Weg in das Reich der Dunkelheit hingegen liest sich ein wenig an die Ereignisse der Varus-Schlacht. Wer die Historie nicht kennt? Damals wurden römische Legionen in das Germanische Reich geschickt, wo sie nach und nach aufgerieben wurde, um schließlich bei der bekannten Schlacht im Teutoburger Wald vernichtet zu werden.

Und es gelingt dem Autoren eine unheimliche Atmosphäre zu erzeugen. Denn wenn man liest, wie die Legionen nach und nach durch diverse Umstände und Fallen dezimiert werden, wird einem schon ganz anders. Vor allem, weil die Soldaten des Imperiums trotz aller Rückschläge weitergehen und immer weitergehen.

Geschickt charakterisiert Torsten Fink dabei auch die einzelnen Parteien. Es handelt sich hierbei um Fälle, in denen deutlich gemacht wird, dass die Soldaten keine strahlenden Helden sind, sondern auch schlechte Seiten haben. Etwa, wenn sie auf Befehl eines Generals das Dorf von Einheimischen überfallen und alle Männer abschlachten. Teilweise kann man ihre Reaktionen nachvollziehen, weil die verschiedenen Völker ihnen ihr Leben nicht einfach machen. Aber andererseits ist man darüber auch entsetzt.

Getragen wird die Story dabei von zwei Charakteren, deren Sichtweisen sich jeweils abwechseln. Auf der einen Seite hat man den überzeugten Anhänger des Lichts, Aureus Moris, der in einem Land geboren wurde, dass erst in seiner Kindheit vom dem Imperium erobert wurde. Zu sehen, wie er sich langsam von einem überzeugten Anhänger zu einem Skeptiker wandelt, angesichts aller Ereignisse, ist gut geschrieben!

Der andere Erzähler ist Meister Narth, ein Pelzhändler, der das Reich der Dunkelheit etwas kennt. In Wahrheit ist er so etwas wie der Antagonist, der, geleitet von Visionen der Dunkelheit wiederholt versucht, der Expedition Knüppel zwischen die Beine zu werfen und sie so Stück für Stück dezimiert. Allerdings kann man ihm deswegen nicht böse sein, da Torsten Fink ihn hervorragend charakterisiert. Denn auch ihm kommen Zweifel an seiner Mission, wenn auch diese von einer anderen Sorte sind, als die von Aureus.

Der Roman ist bis zum Finale spannend geschrieben. Doch dann leistet sich der Autor einige Patzer, in dem er Sachen enthüllt, die man sich schon so gedacht hat. Sie überraschen nicht, weil es offensichtlich war, dass hier etwas nicht stimmte.

Und deshalb wird das Buch zum "Reinschauen" empfohlen.



Fazit:

Mit "Das Imperium des Lichts" liegt jetzt ein gelungener Fantasy-Roman von Torsten Fink vor. Der Autor schreibt eine Geschichte, die deutliche Parallelen zum römischen Reich, dessen Kultur und den Ereignissen um die Varus-Schlacht aufweist. Erzählt wird die Geschichte von Aureus Moris und Meister Narth, die beide hervorragend dargestellt werden. Schade nur, dass der Autor sich im Finale einige arge Patzer leistet, die den positiven Gesamteindruck mindern.