Star Trek - New Frontier: Grenzenlos

Star Trek - New Frontier: Grenzenlos

Star Trek - New Frontier: Grenzenlos

Story:

Die Excalibur hat eine ebenso bunte wie vielfältige Crew. Und wenn sie schon zusammen ein bunter Haufen sind, wie sieht es dann alleine aus? Zeit, ihre Soloabenteuer zu erleben.



Meinung:

Peter Davids "New Frontier"-Serie ist ein Unikat und kleines Highlight im literarischen "Star Trek"-Universum. Zwar sind die Geschichten qualitativ stark schwankend. Doch eines ist in jedem Fall sicher: Man wird bestens unterhalten. Und jetzt erscheint mit "Grenzenlos" eine Sammlung von Kurzgeschichten, die alle von verschiedenen Autoren geschrieben worden sind und die sich jeweils mit einem oder zwei Crewmitgliedern beschäftigen.

Die Auswahl ist dabei ein kleiner Querschnitt durch die "Star Trek"-Autoren. Man hat einen Dayton Ward, man hat einen Keith R. A. DeCandido und man hat einen David Mack. Doch man hat auch Schriftsteller, die man hierzulande eher nicht kennt, weil zumindest bei Cross Cult keine Stories von ihnen erschienen sind. Sei es Susan Shwartz (Nicht die Susan Schwarz, die man von Perry Rhodan her kennt) oder Allyn Gibson: Das sind Namen, für die muss man erstmal nachgucken, wer diese Personen sind.

Interessant ist, wie die Autoren schreiben. Es gibt welche, die bemühen sich erfolgreich, den Humor und die Stimmung, die man aus Peter Davids Geschichten her kennt, perfekt nachzuahmen. Das perfekte Beispiel hierfür ist die Story von David Mack. Er schreibt eine Erzählung mit Zak Kebron, die den Titel trägt "Warten auf G'Doh - oder: Wie ich lernte, mich nicht zu bewegen und Menschen zu hassen".

Schon der Titel lässt einen schmunzeln. Und die Story selbst nicht weniger. Es handelt davon, dass die Sternenflotte Zak Kebron Undercover auf einen Planeten schickt, um einen Kriminellen eine Falle zu stellen. Er soll dabei eine Statue darstellen. Nur leider geht etwas schief und er muss lange warten, sehr lange!

David Mack trifft den Ton von Peter David hervorragend. Trotz der Kürze der Geschichte, wird man aus dem Lachen nicht herauskommen. Denn je länger Zak Kebron warten muss, desto… seltsamer wird seine Laune. Und wer den Sicherheitschef der Excalibur kennt, der weiß, dass er manchmal einen etwas seltsamen Humor hat.

Doch nicht nur lustige Geschichten kommen vor, sondern auch ernste. Und hier stechen zwei Geschichten hervor. Die eine ist von Mary Scott-Wiecek und hat als "Protagonist" die U. S. S. Excalibur in der Geschichte "Etwas bewirken".

In dieser wird geschildert, wie die Excalibur bei der Schlacht von Wolf 359 versucht, die Borg aufzuhalten, was natürlich nicht geklappt hat. Es ist eine dramatische Story, die einem unter die Haut geht. Denn die Geschichte ist ein Beispiel für das, was die Crews der verschiedenen Föderationsraumschiffe bei der Schlacht geleistet und erlebt haben.

Die andere Story ist Xant "Erlösung", geschrieben von Glenn Hauman und Lisa Sullivan. In ihr wird geschildert, wie ein Bewohner einer außerirdischen Welt eine Vision erhält, in der er sich mit Xant, dem außerirdischen Gott, dessen Priester den Glauben mit allen Mitteln verbreiten. Es ist ein hochphilosphisches Gespräch, das sehr gut geschrieben worden ist. Doch vor allem das Ende der Erzählung geht einem unter die Haut. Und es ist vielversprechend für die Zukunft der Serie.

Doch es gibt auch einen Reinfall. Und das ist in diesem Fall Morgan Primus: "Alice, am Rande der Nacht" von Ilsa J. Blick. Die Geschichte ist ein Psychogramm von Morgan Primus, der Mutter von Robin Lefler, bzw. wie sich ihr Fall auf das Leben eines Psychiaters auswirkt. Das Problem ist, das die Erzählung nicht funktionieren will. Man wird mit dem Charakter nicht warm und der Psychiater ist einem sogar egal.

Der Kauf des Bandes lohnt sich, da er überwiegend hervorragend geworden ist. Man sollte definitiv "Reinschauen".



Fazit:

Peter David hat für seine "Star Trek: New Frontier"-Anthologie "Grenzenlos" einige wunderbare Autoren zusammengetrommelt. Das Ergebnis sind überwiegend hervorragende Geschichten. Einige Schriftsteller, wie zum Beispiel David Mack, ahmen den Humor von Peter David führ ihre Erzählungen perfekt nach, derweil andere, wie Mary Scott-Wiecek, in "Etwas bewirken", einen eher düsteren und nachdenklicheren Tonfall anschlagen. Nur die Story um Morgan Primus kann in diesem Ensemble nicht überzeugen.