Pelbar Zyklus 2: Die Enden des Kreises

Pelbar Zyklus 2: Die Enden des Kreises

Pelbar Zyklus 2: Die Enden des Kreises

Story:

Stel ist seit zwölf Wochen mit Ahroe, einer Dahme von Pelbar verheiratet. Doch die Ehe steht unter keinem glücklichen Stern, da er sich nicht den anderen Dahmen, den Führern der Stadt, unterordnen will. Und so bricht er schließlich in die Außenlande auf, in der Hoffnung, dort das leuchtende Meer zu finden, von dem er schon so viel gehört hat.



Meinung:

Mit "Die Enden des Kreises" liegt jetzt der zweite Band des "Pelbar"-Zyklusses vor. Geschrieben wurde auch diese Ausgabe natürlich wieder von Paul O. Williams.

Pelbar ist eine Stadt, die von einem Matriarchat beherrscht wird. Die Dahmen verlangen, dass die Männer sich ihnen unterordnen. Tun sie das nicht, werden sie nach und nach bestraft.

Auch Stel ist eine solche Person. Und als ihm wegen seiner Aufmüpfigkeit ein tödlicher Unfall geschehen soll, sieht er ein, dass es für ihn Zeit ist, aufzubrechen und Pelbar hinter sich zu lassen. Er lässt Ahroe, seine Anvertraute zurück. Und weiß nicht, dass sie schwanger ist.

Kurzerhand beschließt sie, ihm nachzureisen. Sie weiß, dass dies keine einfache Reise sein wird. Doch sie weiß sich zu wehren und ist bereit alles zu tun, um wieder ihrem Anvertrauten begegnen zu können.

Das Problem bei "Die Zitadelle von Nordwall" war, das der Protagonist zu perfekt war. Jestak erdrückte alle anderen Charaktere mit seinen Erfahrungen, die so viele waren, dass er für jeden Moment die passende hatte. Das ist in diesem Band anders.

Jestak wird nur am Rande erwähnt. Stattdessen konzentriert sich Paul O. Williams auf ein ungewöhnliches Paar, von denen kein einzelnes Mitglied auch nur ansatzweise so perfekt rüberkommt wie Jestak. Im Gegenteil: Sowohl Stel als auch Ahroe haben ihre Macken. Sie sind beide starrköpfig und pochen darauf, dass ihre Sicht die richtige ist. Man merkt, hier haben sich zwei gefunden, die zueinander passen.

Diese Charakterisierung ändert sich dann im Laufe des Romans behutsam. Was vor allem an den Erlebnissen liegt, die beide ertragen. Und hier kann Paul O. Williams sein volles Talent ausspielen.

Denn sowohl Stel als auch Ahroe begegnen im Laufe ihrer jeweiligen Reise vielen verschiedenen Stämmen und Völkern. Und allen gemein ist, dass sie gegenüber Fremden nicht sehr aufgeschlossen sind. Manchmal sind sie sogar extrem fremdenfeindlich, was die Protagonisten in diverse schwierige Situationen bringt.

Doch dann sind da auch noch Stämme, wie der von Fitzhugh, die ein wenig an die überlebenden Nachkommen eines Flugzeugabsturzes aus dem Film Mad Max 3 erinnert. Nur, dass in diesem Fall kein Retter vorbei kam, was man daran merkt, dass der Stamm kurz vorm Aussterben steht und einige seiner Mitglieder komplett verrückt sind. Man schwankt hier zwischen Abscheu und Mitleid.

Und das zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman. Die Stämme mögen antagonistisch eingestellt sein. Doch Paul O. Williams verzichtet darauf, sie zu sehr als simple Gegenspieler darzustellen. Wiederholt streut er Szenen ein, in denen diese Darstellung aufgebrochen wird.

Was auch für die Hauptfiguren gilt. Sowohl Stel als auch Ahroe werden glaubwürdig dargestellt. Besonders bei Ahroe merkt man das. Sie ist eigenständig, weiß sich zu wehren und hat ein klares Ziel. Doch gleichzeitig wird auch deutlich, dass sie manchmal nicht einschätzen kann, wann sie Hilfe braucht und wann nicht.

Auf jeden Fall ist der zweite Teil besser als der erste Teil und ist dementsprechend ein "Klassiker" und hat den "Splashhit" verdient.



Fazit:

Stel und Ahroe sind die Protagonisten von Paul O. Williams zweitem "Pelbar"-Band, "Die Enden des Kreises". Sie sind alles, nur nicht perfekt, was der Story sehr gut tut. Gleichzeitig nutzt der Autor auch die Reisen der beiden, um die verschiedensten Völker des Kontinents darzustellen. Und es ist eine Darstellung, die einen traurig macht, da in fast allen Fällen, die Kulturen fremdenfeindlich geworden sind. Gottseidank verzichtet der Autor auf eine zu platte Darstellung, sondern baut feine Nuancen ein, damit man trotzdem von diesen Menschen fasziniert ist.