Doctor Who: Königliches Blut

Doctor Who: Königliches Blut

Doctor Who: Königliches Blut

Story:

Der Doktor und Clara landen auf einer fremden Welt, die doch vertraut scheint. Ritter und Jungfern bevölkern sie. Doch gleichzeitig führen sie moderne Waffen mit sich. Was ist da nur los?



Meinung:

Mit "Königliches Blut" liegt jetzt der erste Teil der Romanübergreifenden Story "Die Glamour-Chroniken" vor. Es handelt sich hierbei um eine dreiteilige Geschichte, die mit den Büchern "Der Urknall" und "Aus den Tiefen der Zeit" fortgesetzt werden. Den ersten Teil schreibt Una McCormack, den "Star Trek"-Leser unter anderem aus "Die Welten von Deep Space Nine 02" her kennen. Der zusammenhängende Faktor zwischen diesen Büchern ist der namensgebende Glamour, eine Waffe, die sehr stark ist.

Der zwölfte Doktor und Clara landen auf einer fremden Welt und begeben sich in den Stadtstaat Varuz. Zunächst sieht alles danach aus, dass die Welt, mit der die beiden es zu tun haben, sich an dem menschlichen Mittelalter mit seinen Burgen und Rittern orientieren. Doch kleinere Details stimmen nicht. So nutzen die Ritter Laser als Waffen und die Burghallen werden mit elektrischen Lichtern beleuchtet.

Gleichzeitig werden die beiden in ein Abenteuer verwickelt. Denn Varuz ist am verfallen. Es sieht nicht gut aus, da die Stadt von Feinden bedroht wird und der Herzog Aurelian am Verzweifeln ist. Er bereitet sich auf einen alles entscheidenden Kampf vor. Und der Doktor soll ihm seinen Segen geben.

Das Interessante an der Geschichte? Die Parallelen, die Una McCormack zu der Arthur-Saga zieht. Man kann schon mit wenigen Kenntnissen dieser klassischen Erzählung deutlich erkennen, dass der Doktor und Clara in einer Art Äquivalent der letzten Tage König Artus geraten sind. Viele Personen erinnern an die legendären Vorbilder, wie zum Beispiel Aurealin an Artus und sein enger Vertrauter Bernhardt an Galahad. Letzteres wird auch so vom Doktor bestätigt.

Dabei wird nicht nur die Sichtweise des Doktors oder Clara eingenommen, sondern auch von Bernhardt. Man erfährt, was in seinem Kopf vor sich geht und wie hin- und hergerissen er ist. Einerseits hat er dem Herzog und der Herzogin Treue geschworen. Aber andererseits ist er auch vom Doktor fasziniert. Und wiederrum andererseits hat er geschworen, auf die Stadt aufzupassen. Ein Konflikt, der ihn fast auffrisst, was die Autorin wunderbar darstellt.

Gleiches gilt auch für die Welt bzw. dem Stadtstaaten. Una McCormack gelingt es, dass die Welt trotz, oder gerade wegen ihrer Widersprüchlichkeit so gelungen wirkt. Man ist fasziniert von den Details und wie sie sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Die Widersprüche sind in diesem Fall kein Kontrapunkt, sondern sogar eher ein positiver Faktor.

Was auch für den Feind gilt. Herzog Conrad mag der Gegenspieler sein. Doch er wird als gefährlich und kalkulierend dargestellt. Er ist definitiv nicht jemand, den man unterschätzen sollte, was wiederholt klar gemacht wird. Schon allein dadurch gefällt er, denn intelligent agierende Gegenspieler sind ja in der Literatur eher rar gesät.

Die Story ist sehr gut geschrieben. Sie ist sehr spannend und bietet jede Menge überraschende Wendungen. Daher ist dieser Band ein "Klassiker" und hat den "Splashhit" verdient.



Fazit:

Una McCormack schreibt mit "Königliches Blut" den ersten Teil der "Glamour-Chroniken", die die "Doctor Who"-Romane die nächsten Ausgaben beschäftigen werden. Parallelen zwischen den Verhältnissen in Varuz und der Arthus-Sage sind dabei kein Zufall, sondern durchaus so gewollt, wie die Autorin klar macht. Sehr gut sind ihr dabei die Charaktere gelungen. Jede einzelne Figur wirkt glaubwürdig und nachvollziehbar. Ein großartiger Roman!