Das Objekt

Das Objekt

Das Objekt

Story:

Ein außerirdisches Objekt erscheint nahe des Saturns. Und schon bald bricht ein Wettstreit aus, welche Nation dieses Raumschiff als erstes erreichen kann. Und dabei geht es durchaus mit nicht ganz sauberen Mitteln zu.



Meinung:

"Das Objekt" wurde von John Sandford und Ctein geschrieben. Laut der Reklame des Piper-Verlags soll es sich vor allem an Fans von "Der Marsianer" richten. Und das sind große Schuhe, die es zu füllen gilt. Denn letztgenannter Roman gilt nicht umsonst als Kult-Klassiker.

John Sandford wurde 1944 in Cedar Rapids/Iowa geboren. Er hat über dreißig Thriller geschrieben, die Beststeller wurden und regelmäßig auf der Bestsellerliste der New York Times stehen. Ebenso war er auch als Journalist tätig, wobei er sogar den Pullitzer-Preis erhielt. "Das Objekt" ist sein erster Science Fiction-Roman.

Ctein ist ein amerikanischer Fotokünstler und Physiker. Er liebt hochwertige Fotografie unter Wiederentdeckung klassischer Mittel und die neusten Erkenntnisse der Astronomie.

Es ist die Entdeckung überhaupt: Ein merkwürdiges Objekt reist aus dem Weltall ins Sonnensystem und schwenkt in eine Umlaufbahn um den Saturn ein. Das sorgt auf der Erde für helle Aufregung, denn man vermutet an Bord des Schiffes Sachen, die einer Nation helfen könnten, ihre Vormachtstellung auszubauen oder zu erreichen.

Und aus diesem Grund beschließt die USA das Unmögliche zu wagen. Sie bauen ein Raumschiff, dass sie zum Saturn bringen soll. Die Zeit drängt, denn auch die Chinesen wollen ein Schiff zu dem Planeten schicken. Und das wenn möglich verhindert werden. Wenn nötig, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.

"Der Marsianer" war ein Hard SciFi-Buch, das vor allem durch seinen Humor überzeugte. Die Handlung war warmherzig und komisch, ohne an Ernsthaftigkeit zu verlieren. "Das Objekt" ist vor allem ernsthaft, von Humor keine Spur. Schon allein aus diesem Grund ist es problematisch, beide Titel miteinander zu vergleichen.

Was der Roman auf jeden Fall gut kann, ist die Beschreibung von Technologie. Man merkt ihm an, dass einer der Autoren Physiker ist. Man hat es hier mit einem überzeugenden Hard SciFi-Roman zu tun. Alles wirkt real und gut durchdacht. Was aber auch der einzige positive Aspekt an diesem Buch ist.

Denn ansonsten hat man es mit einer Handlung zu tun, in der nichts wirklich überzeugen kann. Teilweise fühlt sich der Band wie eine Rückkehr in vergangene Zeiten an, als es noch ein klares Gut und ein klares Böse gab. Mit natürlich "glänzenden" Helden.

Die Darstellungsweise nervt! Und zwar von Beginn an. Hier hat man die heldenhaften Amerikaner, die auf sich allein gestellt versuchen, als erster beim Objekt zu sein. Und dort die Chinesen, die ständig in einem ungünstigen Licht dargestellt werden.

Die Amerikazentrik der Handlung irritiert, da sie einfach nicht mehr zeitgemäß wirkt. Die Welt hat sich gewandelt, verändert. Und längst müsste eigentlich jedem Autor klar sein, dass es nicht mehr nachvollziehbar ist, dass ein solches Unterfangen nur von einem einzigen Land gestemmt werden kann. Doch in diesem Fall wird das ignoriert. Und stattdessen ein möglichst patriotisches Bild geboten, das einem schon fast schlecht wird.

Auch was die Protagonisten angeht, haben die Autoren ein schlechtes Händchen. Da sei vor allem Sandy dargestellt, der nach außen hin ein Sunnyboy aus reichem Haus ist. Doch in Wahrheit ist er ein knallharter Elitesoldat, der in der Lage ist, notfalls im Alleingang jeden Feind mit den Zähnen kaltzustellen. Und er ist leider nicht die einzige klischeehafte Figur, die einem beim Lesen erwartet. Auch alle anderen Charaktere scheinen bestimmte Rollen zu erfüllen, ohne aus diesen auszubrechen.

Das viele Lob ist in diesem Fall fehl am Platze. Der Roman wird "Nur Für Fans" empfohlen.



Fazit:

"Das Objekt" stammt aus der Feder von John Sandford und Ctein. Wissenschaftlich ist der Roman erstklassige Hard SciFi. Doch abgesehen davon kann er nicht überzeugen. Vor allem das Klischeehafte Schwarz/Weiß-Weltbild nervt. Dort die guten Amerikaner, die alles alleine stemmen, dort die bösen Chinesen. Auch die Charaktere sind wandelnde Klischees, die nicht in der Lage sind aus ihren vordefinierten Rollen auszubrechen.