Der Tänzer der Klingen (Wächter-Serie Teil 2)

Der Tänzer der Klingen (Wächter-Serie Teil 2)

Der Tänzer der Klingen (Wächter-Serie Teil 2)

Story:

In „Tänzer der Klingen“ kehrt der Leser zurück nach Neldar, der düsteren Welt der Diebesgilden die David Dalglish für seine Dance of Cloaks Reihe erschaffen hat. Den ersten Teil „Der Tänzer der Schatten“ durfte ich ebenfalls für Splashbooks besprechen und vor einiger Zeit erschien nun die Fortsetzung.

Was zuvor geschah
Im ersten Teil haben wir erfahren, wie das Leben in der Stadt Veldaren funktioniert und wer das Sagen hat. Da ist zum einen das Trifect eine mächtige Vereinigung geschäftstüchtiger Magier und da sind zum anderen viele Diebesgilden, die sich auf Kosten des Trifect durchnassauern. Die mächtigste ist die Spinnengilde und deren Anführer Thren Felhorn ist eine der zentralen Figuren. Eben sein Sohn Aaron ist es, dem wir die meiste Zeit über die Schulter schauen, auch wenn die Geschichte wie auch in diesem Teil auch bei Mitgliedern des Trifects und einigen anderen Geheimnisträgern verweilt.

Aaron wird von seinem Vater zum perfekten Meuchelmörder ausgebildet und soll später die vereinten Diebesgilden als dessen Nachfolger anführen, wenn das Trifect in einer blutigen Auseinandersetzung in die Knie gezwungen wäre. Der Plan ging nicht ganz auf und trotzdem schwimm Veldaren am Ende des ersten Bandes in Blut. Aaron sagt sich von seinem Vater los und wird zum schlimmsten Alptraum der Diebesgilden: Dem Wächter.



Meinung:

Zurück in Veldaren
Aaron lebt seit einige Zeit zum Großteil auf den Dächern der Stadt und hat den Kampf gegen die Diebesgilden zu seinem privaten Feldzug gemacht. Mittlerweile fürchten sich alle Diebesgilden vor dem Wächter und er lässt geschickt alle gegenseitig glauben, er käme aus ihren Reihen.

Auf der anderen Seite ist auch Alyssa Gemcroft wieder mit dabei. Die junge Adlige hat sich notgedrungen zu einer willensstarken mächtigen Frau mit ebenso mächtigen Verbündeten entwickelt. Auf Grund einer gemeinen Intrige richtet sie nun ihre nicht unbeträchtlichen Kräfte darauf den Wächter um jeden Preis zu vernichten. Wenn dafür Veldaren endgültig vor die Hunde geht, dann soll das eben so sein. Mehr denn je ist Aaron der Diebesgilden kennt und ein mächtiger Kämpfer geworden ist gezwungen gefährliche Bündnisse einzugehen um seine Stadt zu retten.

Neben den beiden Protagonisten auf unterschiedlichen Seiten sind auch alte Bekannte wie eine der mysteriösen Gesichtslosen Frauen und Aaron alter Lehrer mit dabei. Aber auch neue Akteure mit faszinierenden Fähigkeiten betreten die Bildfläche.

Die Welt wird etwas größer
Im Gegensatz zum Vorgänger expandiert die gesamte Geschichte ein wenig. Aaron ist auf Grund seiner Nachforschungen nicht mehr nur in den Grenzen Veldaren aktiv, das bringt neue Spielarten bei den Kämpfen aufs Tableau. Auch was die Charaktere angeht, sind neue interessante Figuren dabei. Und der Hauch Magie, der auch im Vorgänger schon für das gewisse etwas in den Kämpfen gesorgt hat wird weiter ausgebaut. Wer noch schneller als der Wächter ist oder zumindest eine Chance gegen ihn haben möchte, der muss eben mit besonderen Kräften aufwarten.

Die Erweiterung der Schauplätze und Charaktere tut dem Setting gut und macht Lust darauf mehr zu entdecken, auch wenn die Schilderungen der Stadt und des Umlandes im Gegensatz zu den Kampfszenen etwas blass bleiben. Selbst mit der Karte im Buchdeckel fällt es manchmal etwas schwer sich Neldar bildlich vorzustellen.

Gut geschildert sind hingegen die verschiedenen Religionen die auch wieder keine kleine Rolle spielen. Karnak als rachsüchtiger, blutgieriger Gott und Ashur als leuchtender, liebender Gegenspieler prägen die verschiedenen Anhänger in ihrem Handeln. Und so manche Fähigkeit ist auch nur durch übernatürliche Kräfte zu erklären.

Feinste Action
Was der Autor hingegen toll beherrscht sind die Schilderungen der Kämpfe. Rauschende bunte und graue Umhänge, mit wirbelnden Klingen in beiden Händen kämpfende Schwertmeister. Dunkle Gassen und meisterhafte Meuchelmörder. Aaron wird vor deutlich größere kämpferische Herausforderungen als im Vorgänger gestellt, so viel sei verraten.



Fazit:
David Dalglish macht da weiter wo er aufgehört hat und entwickelt die Welt und ihre Charaktere weiter. Veldaren wirkt belebter und das Umland erschließt sich dem Leser. Die bekannten Protagonisten sind zum Großteil in wichtigen Rollen wieder mit dabei. Schade allerdings, dass Thren Felhorn der übermächtige Vater etwas zu kurz kommt. Er war ein so schön fieser Antagonist. Vielleicht im nächsten Teil? Ansonsten ist die Mischung aus neu und alt gelungen. Etwas mehr Plastizität durch die Beschreibung der Städte und Gassen wäre wünschenswert ansonsten gute Unterhaltung.