Battlemage: Tage des Krieges

Battlemage: Tage des Krieges

Battlemage: Tage des Krieges

Story:

Und dann ist er einfach explodiert
Kriegsmagier sind in der Welt, die Stephen Aryan für seinen Roman erschaffen hat, eine Seltenheit geworden. Das liegt nicht unbedingt daran, das keine Kinder mehr mit der Begabung geboren werden, sondern daran, dass die Ausbildung im Roten Turm nicht mehr vom Rat übernommen wird. Immer häufiger entdecken die Begabten ihre Fähigkeiten dadurch, dass sie plötzliche unkontrollierbare Explosionen auslösen und für ihre Dorfgemeinschaft nicht mehr tragbar sind. Die Armen empfinden ihre Begabung als Bestrafung und bekommen nur das nötigste beigebracht, um sich selbst und anderen nicht zu schaden.

Als im benachbarten Reich ein irrer König einfach ein mächtiges Artefakt verschluckt und dadurch unsterblich und noch verrückter wird, ist ein großer Krieg nur noch eine Frage der Zeit. Zur Seite steht dem irren König auch noch ein selten mächtiger Hexenmeister. Dieser hat sich Geheimnisse zu Nutze gemacht, die längst als vergessen galten.

Gegen die Armeen des irren Königs und die fiesen Tricks des Hexers findet sich ein mächtiges Bündnis aus Kriegsmagiern zusammen. Zum Teil alte Weggefährten mit einer klassischen Ausbildung im Roten Turm aber auch ein Stammesmagier der ersten Menschen, der in seiner Kunst der Natur verbunden ist. Dann gibt es noch den, der vom Volk nur „Titan“ genannt wird. Ein ehemaliger Schmied, der die Gabe eher als Strafe denn als Segen empfindet, der aber wenn er die richtige Ausbildung hätte, mehr als alle anderen erreichen könnte. Doch ob die geballte Macht der Gemeinschaft gegen die anrückenden Armeen und die seelenlosen Diener des Hexenmeisters bestehen kann, steht in den Sternen.



Meinung:

Der Auftakt zu einer neuen Reihe ist immer etwas Besonderes oder zumindest eine Chance für etwas Besonderes. Manchmal bedeutet es auch nur, dass man sich vom Optimismus des Marketings hat anstecken lassen und u.U. eine ganze Reihe lesen muss, nur weil man „zumindest wissen möchte, wie es weiter geht“ aber nicht, weil es so super spannend ist. Mal sehen, wie es sich bei „Battlemage“ verhält.
Ebenso wie die neu startende Romanreihe, ist auch der Autor Stephen Aryan für mich ein unbeschriebenes Blatt. Er ist – oh Wunder – begeisterter Fantasy-Leser und mag Comics und lebt in Yorkshire. Hauptberuflich arbeitet der Autor im Marketing einer Softwarefirma. Dann mal ran ans Erstlingswerk.

Sie sind unter uns
Auch wenn die titelgebenden Magier ganz klar im Mittelpunkt des Geschehens stehen, so beginnt der Autor dennoch auch einige andere interessante Handlungsfäden zu entwickeln. Beispielsweise erleben wir als Leser eine Versammlung der Götter mit, die sich zum größten Teil nicht um die Schicksale der Menschen kümmern, sondern in Sorgen um die eigene Existenz durch den Glauben an sie gefangen sind. Dabei treten Personifikation des Winters und des Sommers, aber auch schwerer zu identifizierende Charaktere auf, die große Erwartungen schüren.

Magie und Kämpfe und Magierkämpfe
Tja, im Wesentlichen beschreibt das schon ganz gut worum es geht im Buch. Für den einen oder anderen mag das abschreckend wirken. Wer sich jedoch wie ich im Rollenspiel egal ob auf Papier oder am Computer immer als erstes die Magier ganz genau anschaut, der könnte bereits von diesem Gesamtkonzept begeistert sein.

Die Geschichte verweilt abwechselnd bei einigen zentralen Figuren. Im Zentrum steht Balfruss, selbst noch ein Kampfmagier der alten Schule, mit einer langjährigen Ausbildung am Roten Turm. Quasi als Vertretung für den nicht magischen Part im Buch schauen wir immer wieder Talandra oder einem ihrer Spione über die Schulter. Die Tochter des Königs ist zugleich die Leiterin eines imposanten Spionagenetzwerks. Über weite Strecken begleiten wir außerdem einen mysteriösen, charismatischen Krieger, dessen Kampfeswille und Gemeinschaftssinn die Armee erst zu einer Einheit verschmelzen lassen. Mehr über diese spannende Figur zu berichten ist ohne Spoiler leider nicht möglich.

Auch wenn der Plot rund um den Hexenmeister ein vollauf befriedigendes, wenn auch dramatisches Ende findet, wirkt das Buch als ob der Autor seine Figuren zunächst in Stellung bringt. Hoffentlich interpretiere ich nicht zu viel, wenn ich mir vom nächsten Teil noch etwas mehr über so manchen Charakter erhoffe, an einigen Stellen entstehen bereits im vorliegen Roman tolle Wendungen. Auch wenn Überraschungen nicht die große Stärke der Geschichte sind.

Die Kampfszenen sind episch und man kann sich vorstellen wie die Magier Naturgewalten entfesseln und sich miteinander messen. Hier liegt ganz klar eine Stärke des Autors.



Fazit:
Ein spannender Auftakt, der großes hoffen lässt. Für sich betrachtet ein spannendes actionlastiges Schlachtenepos. Die Charaktere könnten im Zuge weiterer Teile noch viel offenbaren. Lediglich die Gradlinigkeit der Geschichte sorgt dafür, dass man selten überrascht wird.